Nationale Geoinformations-Strategie (NGIS)

Entstehung und Inhalt

Die Nationale Geoinformationsstrategie (NGIS) wurde 2015 von Bund, Ländern und Kommunen im Lenkungsgremium GDI-DE (LG GDI-DE) be­schlos­sen. Sie benennt die gemeinsamen Ziele zum Einsatz und Nutzen von Geoinformationen in Deutschland. Mit ihr wurden die Voraussetzungen geschaffen, Geodaten fach- und systemübergreifend zu vernetzen und in Nutzung zu bringen. Sie hilft, Geoinformationen für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung zu erschließen und standardisiert bereitzustellen.

Unter Einbeziehung von Bund, Ländern und Kommunen sowie Wissenschaft und Wirtschaft wurde die aktuelle Fassung NGIS 2.0 entwickelt und vom LG GDI-DE im Rahmen seiner 41. Sitzung im Mai 2024 beschlossen. Damit wird die bisherige Strategie abgelöst. Der IT-Planungsrat hat die NGIS 2.0 zudem auf seiner 45. Sitzung als verbindlichen Rahmen im Geoinformationsbereich festgelegt und den Fachministerkonferenzen zur Beachtung empfohlen.

Die NGIS 2.0 benennt die Arbeitsschwerpunkte der GDI-DE bis zum Zieljahr 2034 (Abb. 1).

 

Die NGIS 2.0 orientiert sich an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, der Datenstrategie der Europäischen Union (EU) und berücksichtigt die Digitalstrategien des Bundes, der Länder und der Kommunen sowie die Geodatenzugangsgesetze des Bundes und der Länder als rechtlichen Rahmen. Die europäischen Vorgaben, die sich unter anderem aus der INSPIRE-Richtlinie ergeben, werden als grundlegender Beitrag zum Green Deal - der Klimapolitik der EU - ebenso berücksichtigt.

In der GDI-DE arbeiten Bund, Länder und Kommunen eng zusammen und werden durch Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft unterstützt (Abb. 2). Gemeinsam tragen sie mit unterschiedlichen Rollen zur Erfüllung der Aufgaben bei (siehe NGIS 2.0 ab S. 16)

Nach Evaluierung der Umsetzung der bisherigen NGIS und einer Onlinebefragung wurde der folgende Leitgedanke für die NGIS 2.0 entwickelt:

Geoinformationen einfach nutzen: Bereitstellen – Vernetzen – Anwenden

Hieraus wurden sieben Schwerpunkte (Abb. 1) abgeleitet und mit konkreten Handlungsfeldern unterlegt.

  • 1: Vielfalt des Datenangebots der GDI-DE erhöhen
  • 2: Zugriff auf Geoinformationen verbessern
  • 3: Bereitstellung und Qualität der Geoinformationen ausbauen
  • 4: Netzwerk ausbauen
  • 5: Geokompetenz stärken
  • 6: Nutzerorientierung als ein wesentliches Prinzip verbessern
  • 7: Bedarfsorientierung ausbauen

Zum zielgerichteten Ausbau der GDI-DE und der Umsetzung der sieben Schwerpunkte werden konkrete Umsetzungsprojekte entwickelt.

Alle Akteure der GDI-DE können Vorschläge einbringen, die die AG Umsetzung NGIS bewertet und dem LG GDI-DE zur Beschlussfassung vorlegt.

Das LG GDI-DE beschließt, priorisiert und begleitet die Umsetzung der Projekte im Anschluss.

Alle ab Herbst 2024 beschlossenen Umsetzungsprojekte sind auf den Seiten der GDI-DE aufgelistet und beschrieben.

  • NGIS V2.0 - Nationale Geoinformationsstrategie (Stand: Mai 2024)