Grundstücksmarktinformationen 2025 – Region Magdeburg, Börde, Harz, Salzland
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Sachsen-Anhalt informiert über den regionalen Grundstücksmarkt in der Region Magdeburg (Landeshauptstadt Magdeburg sowie die Landkreise Harz, Börde und Salzlandkreis).
Die Jahre 2023 und 2024 gestalteten sich im Vergleich zueinander sowie zu den vorangegangenen Jahren als sehr heterogen. Je nach Lage, Teilmarkt und zeitlichem Bezugsrahmen konnten sowohl Anstiege als auch Rückgänge sowie gleichbleibende Entwicklungen bei der Anzahl der Erwerbsvorgänge, beim Geldumsatz und beim durchschnittlichen Kaufpreis festgestellt werden. So stieg beispielsweise die Anzahl der Erwerbsvorgänge in den drei Landkreisen sowie in der Landeshauptstadt zwischen 2023 und 2024 um etwa sieben Prozent, wobei Magdeburg einen Anstieg von circa 15 Prozent und der Salzlandkreis von knapp drei Prozent verzeichnete. Dennoch lagen mit insgesamt 8.848 Transaktionen im Jahr 2024 die Erwerbsvorgänge immer noch fast 20 Prozent unter dem Niveau der Jahre 2019 bis 2022. Der Rückgang beim Geldumsatz beträgt sogar 30 Prozent im Vergleich der Perioden 2021/22 und 2023/24. Während in den Jahren 2021 und 2022 jeweils rund 2,2 Milliarden Euro Umsatz generiert wurden, belief sich dieser in 2023 und 2024 nur auf etwa 1,5 Milliarden Euro jährlich.
Anzahl der Erwerbsvorgänge
Bei der Anzahl der Erwerbsvorgänge fällt auf, dass der Rückgang in den Jahren 2023 und 2024 gegenüber 2019 bis 2022 besonders stark bei unbebauten Baugrundstücken zu verzeichnen war. So registrierte der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Sachsen-Anhalt im letzten Vor-Corona-Jahr 2019 noch 563 Kauffälle unbebauter Baugrundstücke im Landkreis Börde bzw. 472 Kauffälle im Landkreis Harz, während im Jahr 2024 lediglich 284 Kaufverträge (Börde) bzw. 232 Kaufverträge (Harz) erfasst wurden; 2023 lagen die Transaktionszahlen auf einem ähnlichen Niveau wie 2024 (Börde: 303 Kaufverträge, Harz: 233 Kaufverträge). Für land- und forstwirtschaftliche Grundstücke kann hingegen festgestellt werden, dass das Tief bei der Anzahl der Erfassungen im Jahr 2022 lag und inzwischen vollständig kompensiert wurde (2024: 512 Kauffälle Börde, 536 Kauffälle Harz, 361 Kauffälle Salzlandkreis).
Kaufpreise
Bei der Betrachtung der Preise ist grundsätzlich zu berücksichtigen, dass ein Rückgang der Transaktionszahlen direkte Auswirkungen auf die Genauigkeit der mittleren Kaufpreise hat. Ebenso können räumliche Unterschiede innerhalb eines Landkreises bzw. der Landeshauptstadt den mittleren Kaufpreis stärker beeinflussen.
Baugrundstücke für den individuellen Wohnungsbau wurden in der Landeshauptstadt Magdeburg 2023 für 250 Euro je Quadratmeter bzw. 2024 für 260 Euro je Quadratmeter veräußert, was einem Anstieg von 20 bis 30 Prozent gegenüber den Jahren 2021 und 2022 entspricht. Deutlich günstiger konnten Baugrundstücke hingegen in den drei Landkreisen Börde, Harz und Salzlandkreis erworben werden.
So wurden 2024 im Median für Baugrundstücke in Dorflagen im Landkreis Börde 42 Euro je Quadratmeter (2023: 45 Euro je Quadratmeter), 43 Euro je Quadratmeter im Landkreis Harz (2023: 38 Euro je Quadratmeter) und 28 Euro je Quadratmeter im Salzlandkreis (2023: 33 Euro je Quadratmeter) gezahlt, was im Mittel auch den Vorjahreswerten entspricht.
Ein- und Zweifamilienhäuser konnten 2024 im Salzlandkreis im Median für 85.000 Euro (2023: 95.000 Euro) und in Magdeburg für 320.000 Euro (2023: 327.000 Euro) erworben werden. Während im Salzlandkreis damit wieder ein Preisniveau von 2020/2021 erreicht wurde, blieb der Preis in Magdeburg seit 2022 im Mittel konstant. Für die Landeshauptstadt wurde zudem festgestellt, dass Objekte im Preissegment unter 150.000 Euro kaum noch erhältlich sind. Diese Entwicklung ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass zunehmend jüngere Baujahre auf den Markt kommen.
In den Landkreisen Börde und Harz lag der Preis für Ein- und Zweifamilienhäuser im Jahr 2024 bei 1.136 Euro je Quadratmeter Wohnfläche bzw. 1.160 Euro je Quadratmeter Wohnfläche (Median), was bei einer durchschnittlichen Wohnfläche von 125 Quadratmetern etwa 145.000 Euro entspricht. Zu beachten ist, dass der Preis wesentlich von Baujahr und Lage beeinflusst wird. So wurden 2024 im Median in Harzer Grundzentren für ein Ein- und Zweifamilienhaus mit Baujahr vor 1948 lediglich 833 Euro je Quadratmeter Wohnfläche aufgerufen (2023: 901 Euro je Quadratmeter Wohnfläche), während ein Ein- und Zweifamilienhaus mit Baujahr nach 1991 in einem Dorf im Landkreis Börde für 2.164 Euro je Quadratmeter Wohnfläche (2023: 2.265 Euro je Quadratmeter Wohnfläche) neue Eigentümer fand.
Eigentumswohnungen wurden 2024 im Salzlandkreis für 57.000 Euro, im Landkreis Harz für 67.000 Euro und im Landkreis Börde für 70.000 Euro gehandelt, wobei bis auf den Landkreis Harz die Preise gegenüber 2023 um 13 Prozent bzw. 7 Prozent sanken. Im Landkreis Harz wurde der Preisrückgang bereits 2023 verzeichnet. Für die Landeshauptstadt Magdeburg lässt sich sogar wieder ein Anstieg des Preises für Eigentumswohnungen auf 122.000 Euro feststellen (2023: 116.000 Euro), womit gleichzeitig ein neuer Höchstwert im Median erreicht wurde (2022: 112.000 Euro). Gegenläufig waren jedoch die Transaktionszahlen in den Jahren 2023 und 2024, die etwa 30 Prozent niedriger lagen als in den Vorjahren.
Weitere Informationen
In jedem ungeraden Kalenderjahr veröffentlicht der Gutachterausschuss für Grundstückswerte landesweite Auswertungen und Analysen zum Grundstücksmarktgeschehen. Der ehemalige „GRUNDSTÜCKSMARKTBERICHT“ wird erstmalig als „Grundstücksmarktinformationen 2025“ vollständig digital, interaktiv und frei zugänglich auf der Website https://lsaurl.de/Grundstuecksmarktinformationen veröffentlicht.
Darüber hinaus können weitere Grundstücksmarktinformationen über aktuelle Trends auf dem Immobilienmarkt quartalsweise auf der Internetseite des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt (LVermGeo) abgerufen werden.